{Rezension} Seekers 01 Die Suche beginnt


Die Suche beginnt // The Quest begins
Seekers 01
von Erin Hunter
Gebunden // 340 Seiten
ISBN: 9783407811042 Preis: 14,95€


Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären, jeder auf sich gestellt, auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Schwarzbärin aus dem Zoo, kann dem Ruf der Wildnis nicht länger widerstehen. Doch so hart hat sie sich das Leben draußen nicht vorgestellt. Kallik, die junge Eisbärin, die unter dramatischen Umständen ihre Mutter verloren hat, sucht verzweifelt ihren Bruder. Nur Toklo, der Braunbär, ist stark und unabhängig. Warum lässt er sich ausgerechnet auf die Freundschaft mit Ujurak ein? Dieser Vielgestaltige, der mehr ist als nur ein Bär, gibt ihm immer neue Rätsel auf ...
Da dies mein erstes Buch von Erin Hunter - bzw. dem Autoren-Quartett, das sich Erin Hunter nennt - war, weil ich auf Waarior Cats auf Abraten von Belle verzichtet habe, konnte ich noch nicht einschätzen, was ich erwarten sollte. Umso überraschter war ich von der putzigen und lebhaften Geschichte, die mich schon nach wenigen Seiten in den Bann zog.

Da die Autorinnen aus der Sicht sehr junger Eisbären schreiben, war der Schreibstil sehr einfach und unkompliziert gehalten, was es mir aber möglich gemacht hat, das Buch an einem Tag durchzulesen. Vor allem war ich überrascht, wie professionell sich alles zusammenfügte, denn ich konnte nur daran ein wenig erkennen, dass es sich um mehrere Autoren handelt, dass die Gedankengänge der drei Bären durchaus unterschiedlich waren - was nur Pluspunkte geben kann. Da die Jungtiere ja Bären waren, konnten die Autorinnen sich außerdem einen Spaß daraus machen, zum Beispiel die Autos der Menschen zu beschreiben - auch Feuerbiester genannt -, da Bären ja wohl kaum wissen können, wie die Menschen, bzw. Flachgesichter, die Dinge in ihrer Welt nennen. Das hat mir so einiges Schmunzeln entlockt und das Lesen zu einem Spaß gemacht, auch wenn immer wieder - vor allem in Kalliks Teilen - sehr traurige Szenen dabei waren, die mich teilweise sogar regelrecht entsetzt haben.

Ich denke, die Autorinnen, die hinter Erin Hunter stecken, haben sich mit Warrior Cats und Seekers einen enormen Vorteil verschafft, und zwar in vielerlei Hinsicht. Der Grund: sie schreiben aus Sicht der Tiere. Der größte und wohl am meisten genutzte davon ist die Charakterschaffung. Ich denke, über die Tierwelt gibt es nicht allzu viele Bücher, und vor allem keine stereotypischen Charaktere - außer man schafft menschengleiche Tiere, was nur im schlimmsten Teil vorkommen kann, würd ich mal sagen. Kallik, Lusa und Toklo sind in jeder Hinsicht einzigartig. Toklo, der liebenswerte und verstoßene Grizzly, Lusa, die aufgeweckte Schwarzbärin und Kallik, die verlorene und herzerwärmende Eisbärin. Ich bin schon gespannt, wie dieses Trio auf der Reise klarkommen möchte, denn es sind wirklich einige gewaltige Unterschieden darunter. Aber jede Autorin hat mit Herz über ihren eigenen Bären geschrieben und man konnte sich wirklich sehr gut in die drei hineinversetzen und mitfiebern.
Die Altersempfehlung ist ab 10 und der Buchstaben sind auch größer gedruckt, damit die Kleineren es besser lesen können - obwohl es doch eigentlich so ist, dass die Jüngeren meist bessere Augen haben... -, was ich aber eher für unberechtig halte. Es kommen einige Szenen vor, die meiner Meinung acnh ein wenig brutal für 10-Jährige (Mädchen?) sind, da ja zum Beispiel Kallik ihre Mutter auf sehr tragische Weise verliert. Ich für meinen Teil habe bei Dokus immer geweint, wenn Tiere gestorben sind, ich weiß ja nicht, ob das normal ist, ich bin auch Vegetarierin, aber trotzdem...

Es gab aber einen Punkt, den ich wirklich überflüssig fand. Und zwar, dass Toklos Weggefährte Ujurak auf einmal ein Gestaltwandler sein musste. Ich fand es eine schöne Fantasy-Geschichte, die nur insofern Fantasy war, dass sie eben aus Sciht der Bären geschrieben war. Wozu noch Gestaltwandler einbauen? Das hat mich wirklich dermaßen geärgert, dass es fast einen ganzen Punkt Abzug gibt.

Seekers ist einer sehr, sehr putzige Geschichte, die zwar eher für Jüngere gedacht ist, aber für Zwischendurch vermutlich für jede Altersstufe geeignet sein dürfte. Ein kleines unnötiges Extra in Sachen Fantasy macht einiges kaputt, aber ich war dennoch stark beeindruckt und mitgenommen von diesem Buch.

Hanna
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